Veranstaltungen und Aktivitäten

Mai 2023

Homepage unseres Kooperationsprojekts FERMAN online

Wir freuen uns, Ihnen und Euch den Launch der Homepage unseres Kooperationsprojekts FERMAN bekannt zu geben.

Über www.ferman.eu sind ab jetzt Informationen zum Projekt (Anliegen, Inhalte und Veranstaltungen) sowie grundlegende Informationen zu Ezid:innen und zum Ezidentum, zum Genozid an den Ezid:innen, zum „Islamischen Staat“ und Weiterleben abrufbar. In einem weiteren Schritt werden über die Homepage auch themenbezogene Bildungsmaterialien bereitgestellt.

Wir wünschen ein aufschlussreiches Klicken und Lesen und freuen uns über reges Teilen mit möglichen Interessierten.

April 2023

Eröffnung des Kindergartens in Serdeşt

Endlich ist es soweit: Der seit 2021 geplante und gebaute Kindergarten in Serdeşt wurde am 01. April 2023 mit einer wunderschönen Feier eröffnet.

Unsere Partnerinnen vor Ort von der Ezidi Woman Support League haben mit viel Engagement und Herzblut den Neubau organisiert und begleitet. Wir gratulieren ihnen sehr herzlich zu diesem großartigen Erfolg! Seit rund zwei wurde an seiner Fertigstellung gearbeitet. Das Projekt ist als Kooperation zwischen der Ezidi Woman Support League, Aktion Hoffnungsschimmer e. V., Aktion der kleine Prinz e. V. und Women for Justice e. V. realisiert.

Das große Gebäude bietet Platz für mindestens 50 Kinder. Fortan können sie hier, mitten im wunderschönen Gebirge von Shingal, gemeinsam Zeit verbringen. Der Kindergarten umfasst Gruppenräume, einen großen Saal, ein Depot und ist mit modernen Sanitäranlagen ausgestattet. Neben gemeinsamem Singen und Kunst- und Kulturprojekten sollen auch die arabische und die kurdische Sprache vermittelt werden.

Der Betrieb des Kindergartens soll zukünftig zunächst mittels Spenden gewährleistet werden. Über Ihre Unterstützung freuen wir uns sehr!

März-April 2023

Die Stadt der weißen Musiker/Bajarê mosîqarên spî

Im März und April wird in der HALLE 19 des Schlosstheaters Celle das Stück „Die Stadt der weißen Musiker/Bajarê mosîqarên spî“ insgesamt 15 mal aufgeführt.
ALLE TERMINE IM ÜBERBLICK: 24.03., 25.03., 30.03., 01.04., 06.04., 08.04., 13.04., 14.04., 15.04., 20.04., 21.04., 22.04., 27.04., 28.04., 29.04.2023 – jeweils 20:00 Uhr – HALLE 19
Gemeinsam mit weiteren Celler Initiativen und Vereinen haben wir ein Rahmenprogramm zusammengestellt (siehe Fotogalerie links), welches das Stück inhaltlich ergänzen soll. Es bezieht sich auf die Verfolgung der Kurd:innen und die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung.

März 2023

Side Event zur 52. Sitzung des UN Menschenrechtsrates

Am 6. März 2023 fand ein Side Event zur 52. Sitzung des UN Menschenrechtsrates unter dem Titel „Gerechtigkeit für die Gräueltaten des ‚IS‘: Die Notwendigkeit umfassender Maßnahmen“ statt. Eingeladen hatte eine breite Kooperation verschiedener staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen, zu denen auch wir gehörten.

März 2023

Podcast für Vielfalt mit Dr. Leyla Ferman

In der neuen Folge des Podcasts „Für Vielfalt“ von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), sind unsere Repräsentantin Dr. Leyla Ferman und die GfbV-Referentin Nadja Grossenbacher über die Verantwortung von Staaten bei der Durchführung und Aufarbeitung von Genoziden im Gespräch. Im Fokus stehen der Genozid an den Ezid:innen durch den sogenannten Islamischen Staat 2014 und der Genozid an den Herero und Nama durch das deutsche Kaiserreich in Namibia in den Jahren 1904-08. Welche legalen Wege bietet das internationale Recht, Völkermorde zu verhindern oder zu ahnden, wenn sie bereits geschehen sind? Was wünschen sich Überlebende? Wie kann das internationale Recht Überlebende unterstützen, Gerechtigkeit zu erlangen? Welche Wege wurden in unseren beiden Beispielen bereits eingeschlagen, und wie sind sie zu bewerten?

Die „Duties to protect“, die Dr. Leyla Ferman im Podcast anspricht, finden sich hier:
https://www.ohchr.org/en/instruments-mechanisms/instruments/convention-prevention-and-punishment-crime-genocide

Die Gespräche mit Betroffenen, von denen Nadja spricht, findet ihr bei Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=g3TZh_Gy5pw&t=132s https://www.youtube.com/watch?v=hNVcFb7vp3I&t=4s
https://www.youtube.com/watch?v=7Vt458IYvIo&t=2s

Februar 2023

Empowerment Video von filia

Im Februar 2023 hat filia die Frauenstiftung ein wunderbares Video erstellt: In kurzen sechs Minuten, präsentieren sie alle Projekte, die sie im letzten Turnus mit dem Programm Empowerment-Programm Frauen* & Flucht unterstützt haben. Auch wir waren dabei!

Januar 2023

Offener Brief an den Europarat bezüglich ausländischer „IS“-Mitglieder

Als Women for Justice haben wir, neben vielen anderen, einen offenen Brief bezüglich ausländischer „IS“-Mitglieder unterzeichnet. Er ist an die Mitglieder des Europarates gerichtet und wurde von Dutzenden von Organisationen mitverfasst, die irakische Gemeinschaften vertreten, darunter Ezid:innen, Christ:innen und andere. Der Brief bringt seine Besorgnis über den Mangel an Gerechtigkeit zum Ausdruck und unterstreicht die Bedeutung eines internationalen Tribunals. Darüber hinaus wird die Frage der ausländischen „IS“-Mitglieder und der Verantwortung ihrer Heimatländer für die Gewährleistung von Gerechtigkeit und die vorrangige Berücksichtigung der Bedürfnisse der überlebenden Gemeinschaft erörtert.

Den vollständigen Text des Schreibens mit den Unterzeichner:innen finden Sie hier.

Januar 2023

Deutscher Bundestag erkennt Massaker an den Ezid:innen als Genozid an

Am 19. Januar erkannte auch der Deutsche Bundestag endlich den Genozid an den Ezid:innen durch den selbsternannten Islamischen Staat als solchen an. Unsere Repräsentantin Dr. Leyla Ferman sprach hierzu im Interview in der Sendung Basimbar auf Cira TV.

Vom Bundestag heißt es zu der Anerkennung offiziell: „Die Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP dringen in einem gemeinsamen Antrag (20/5228) mit der CDU/CSU-Fraktion auf die Anerkennung der IS-Verbrechen an den Jesidinnen und Jesiden als Völkermord. ‚Der Deutsche Bundestag verneigt sich vor den Opfern der durch den IS begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit‘, heißt es in der Vorlage, über den der Bundestag am heutigen Donnerstag berät und abstimmt.

Das Parlament erkenne an, dass es sich bei den Verbrechen durch die Terrormiliz ‚Islamischer Staat‘ (IS) gegen die ‚Gemeinschaft der Ezidinnen und Eziden auf irakischem Territorium im Jahr 2014 um einen Völkermord im Sinne des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes der Vereinten Nationen handelt‘, schreiben die Abgeordneten.“

Januar 2023

Interview mit dem Human Rights Institute (Georgetown University Law Center)

Eineinhalb Stunden war unsere Repräsentatin Dr. Leyla Ferman im Januar im Gespräch mit vier Personen des Human Rights Institute (Georgetown University Law Center, Washington, DC). In dem Interview ging es um Rechenschaftspflicht und den Genozid an den Ezid:innen.

Im Fokus stand auch die rechtliche Verantwortung von Staaten und welche Rolle die USA in diesem Kontext einnehmen könnten und sollten. Wir hoffen die Verbindung in Zukunft weiter zu vertiefen und den Austausch fortzuführen.

Januar 2023

Bergen-Belsen - Ein Ort der Erinnerung an das Leid der Ezid:innen

Ein Video von unserem Kooperationsprojekt „Ferman“: Bergen-Belsen, ein Name voller Grauen und Schrecken, voller Trauer und Wut. Zeuge einer längst vergangenen, dunklen Epoche im Herzen Europas, das stille, aber mahnende Zeugnisse birgt, die von Trauer, Folter, Mord und Völkermord an den Juden Europas durch die Nationalsozialisten berichten. Darüber hinaus wurde hier ein einzigartiges Projekt zum Völkermord an den Ezid:innen ins Leben gerufen: Ferman. Aber lasst uns von Anfang an beginnen. Drei starke Frauen – Katja Seybold, Dr. Leyla Ferman und Isabell Leverenz – erzählen uns mehr!

Nadschla Mato ist Teil des Projekts Ferman. Sie selbst ist Ezidin, die den Terror und den Völkermord des „Islamischen Staates“ gegen die Ezid:innen überlebt hat. Ein sehr beeindruckendes und besonders notwendiges Projekt. Auch wir sind zuversichtlich, dass die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten das Projekt Ferman weiterführen wird.

Dezember 2022 – Januar 2023

„Das Leid von Şengal“

Vor 74 Jahren am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen verabschiedet, die eine der wichtigsten Errungenschaften dieser sind. Anlässlich des 10. Dezembers wird daher jährlich die Menschenrechtssituation weltweit ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt und sowohl Missstände angeprangert wie auch Engagement geehrt.
Zu diesem Anlass findet die Ausstellungseröffnung „Das Leid von Şengal“ am Freitag 09. Dezember 2022 im Gemeindehaus der St. Lamberti Gemeinde Bergen statt.

Eröffnung: 09. Dezember 2022 17:00 Uhr, mit Ansprachen, musikalischer Begleitung und Tee-Ausschank
Neujahrsempfang: 15. Januar 2023 10:00 Uhr mit Vortrag und Diskussion
(der Empfang beginnt mit einem Gottesdienst in der St. Lamberti-Kirche)
regelmäßige Öffnungszeiten: 09.12.22-15.01.23 Dienstag: 10-12 Uhr | Freitag: 9-12 Uhr
Weitere Termine und Führungen (wochentags oder am Wochenende) nach Absprache unter Kontakt: projekt.ferman@stiftung-ng.de

Shingal (Şengal) ist die Hauptstadt eines gleichnamigen Distrikts im Irak und zugleich das Hauptsiedlungsgebiet der Ezid:innen in der Provinz Ninive. In der Nacht zum 03. August 2014 wurde der Ort von Terroristen des „Islamischen Staats“ überfallen, Tausende Ezid:innen umgebracht und Hunderttausende in die Flucht getrieben. Der Künstler Saleh Aldawood war unter ihnen und hat mit Buntstiften seine Erlebnisse dokumentiert. Er lebt in Hamburg und zeigt nun einer breiteren Öffentlichkeit seine Zeichnungen. Saleh Aldawood wurde 1974 in Shingal geboren. Er ist verheiratet und hat sieben Kinder. Nach seinem Abitur studierte er an der Universität in Mossul Fahrzeug– und Motorentechnik. Bis zu seiner Flucht arbeitete er als Lehrer in Al-Haunania (Shingal).
Die Zeichnungen sind aus einer Dokumentation ausgewählt worden, die Saleh Aldawood während und nach seiner Flucht angefertigt hat. Die Ausstellung wird von der Körber-Stiftung Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung zur Verfügung gestellt.

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte lädt das Kooperationsprojekt „Ferman heißt Völkermord“ des Vereins Women for Justice e. V. und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten zur Ausstellungseröffnung in Bergen im Gemeindehaus der St. Lamberti Gemeinde ein. Claudia Dettmar-Müller, Bürgermeisterin der Stadt Bergen, ist Schirmherrin der gut fünfwöchigen Präsentation, welche mit Unterstützung regionaler Vereine stattfindet. Ihnen allen ist die Erinnerung und das Gedenken wichtig sowie das Zusammenkommen an diesen Themen.

Ständige Aktivität

Treffen mit überlebenden Frauen

Wir verstehen Begegnungen mit weiblichen Überlebenden als Grundlage all unserer Arbeit. Wir haben weibliche Überlebende aus Shingal sowohl als Einzelpersonen als auch in Gruppen getroffen. Neben der sozialen Betreuung und Rechtsberatung versuchen wir, Methoden zu finden, die es den Überlebenden ermöglichen, ihre eigenen Entscheidungen im Leben hier in Deutschland zu treffen.