Juni 2025
Veranstaltungen und Aktivitäten

Abschlussveranstaltung der Hamburger Reihe
Unter dem Titel „Zehn Jahre nach dem Genozid an den Êzîdinnen und Êzîden | Erinnern – Aufarbeiten – Konsequenzen“ haben Women for Justice e. V., die Interkulturelle Werkstatt e. V. und die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg seit August 2024 eine Veranstaltungsreihe in Hamburg organisiert. Die Veranstaltungsformate waren vielfältig gewählt: Ausstellungen, Vorträge, Filmvorführungen sowie Diskussionsveranstaltungen.
Mit dem Anbringen von Gedenkplaketten an den Bäumen um 16.30 Uhr und einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Erinnerungskultur und Diversität“ um 18.00 Uhr wird die Hamburger Reihe am 30. Juni 2025 abgeschlossen werden. Der Abschluss findet beim 1. FC St. Pauli, Ballsaal Millerntorstadion in Hamburg statt. Die Vorbereitung für diese Veranstaltung halten an.
Hier sind alle Termine sowie die Idee der Veranstaltungsreihe einsehbar.
Mai 2025
Azadî St. Pauli hisst Banner bei Fußballspiel
Der Fanklub Azadî des 1. FC St. Pauli hisste beim Spiel des Vereins am 3. Mai in Solidarität mit den Ezid:innen Banner mit den Aufschriften „Ji bîr nabe Şingal“ (dt. vergesst Shingal nicht), „Aufklärung und Gerechtigkeit!“ sowie „Fight Islamism“ im Stadion. Außerdem zeigten die Fans sich begeistert von der Schenk-Aktion der Mohnblumen und unterstützten beim Verteilen.
Mai 2025
Mohn-Samen im Millerntor Stadion
Am 3. Mai wurden im Rahmen der Kooperation mit dem 1. FC St. Pauli bezüglich der „1 Tree 4 Sinjar“-Kampagne beim Heimspiel Mohnsamen verschenkt, um auf den Genozid an den Ezid:innen aufmerksam zu machen. Im April ist das ezidische Neujahrsfest Çarşema Sor („Roter Mittwoch“) oder Çarşema Serê Nîsanê. Mohnblumen blühen genau zu dieser Zeit, auch in Shingal, und sie blühen rot. Daher fiel die Wahl auf diese symbolträchtigen Blumen.
Die Schenk-Aktion war Teil der Harmburger Reihe, deren Termine sind hier alle aufgeführt.

Februar-Mai 2025
Erinnern an den Völkermord in Shingal – Gemeinsame Aktionen mit dem FC St. Pauli
Im Rahmen der „1 Tree 4 Sinjar“-Kampagne sind im Frühjahr 2025 weitere Aktionen von Women for Justice e.V. und dem FC St. Pauli geplant.
Unter anderem sollen die beiden Bäume, die im November 2024 am Millerntorstadion gepflanzt wurden, durch einen Gedenkstein ergänzt werden.
Außerdem sollen bei einem Spieltag von St. Pauli im und um das Stadion Setzlinge und Blumensamen an die Fans verschenkt werden, um gemeinsam an die Vermissten des Völkermords im Shingal 2024 zu erinnern und den Ermordeten zu gedenken.
Weitere Informationen und genaue Termine folgen.
April 2025
Beteiligung für den „Jina Amini Baum“
Unsere Kooperationspartnerinnen von Flamingo e.V. sind innerhalb einer öffentlichen Ausschreibung für eine Ausstellungsfläche im Humboldt Forum (Laufzeit: Nov. 2025 – Mai 2027) von der Jury des Stadtmuseum Berlin ausgewählt worden, diese zu kuratieren.
Herzprojekt ihrer Arbeit ist ein transkultureller Gemeinschaftsgarten: Der Heilkräutergarten „Hevrin Xelef“ in Berlin Neukölln, gleich neben den Prinzessinnengärten auf einem ehemaligen Friedhof gelegen. In der Mitte des Gartens wurde zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* 2022 eine schwarze Maulbeere in Gedenken an Jina Amini geplanzt. Jina Amini wurde kurz zuvor vom iranischen Regime ermordet, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß trug.
Für die Ausstellung mit dem Arbeitstitel „Transkulturelle Gemeinschaftsgärten verbinden“ wird zusammen mit der in Berlin lebenden iranischen Künstlerin, Bühnenbildnerin und Tätowiererin Ela Pour eine schwarze Maulbeere plastisch dargestellt werden.
Der Baum wird Geschichten erzählen – aus dem „Hevrîn Xelef“ Garte, aus JINWAR, dem Shingal und aus dem Iran.
Die Erzählungen werden zudem mit Musik vertont, da auch im Heilkräutergarten viele bekannte Sängerinnen aus dem Iran und Kurdistan vor der schwarzen Maulbeere singen und somit für die Sichtbarkeit des Widerstands sorgen.
Hier übernimmt Yalda Yazdani die Vertonung und die musikalische Regie. Dokumentarische Fotografien der Frauen* aus dem Garten werden von Philip Leutert an den Wänden zu sehen sein.
Stimmen der Ezidinnen werden wir als Women for Justice e.V. für den Baum beitragen, sodass auch sie zu hören sein werden. Hierfür haben wir uns bereits zu Gesprächen und Vorbereitungen mit unseren Freundinnen von Flamingo e.V. getroffen.
Für die Herstellungskosten der Plastik nimmt Flamingo e.V. gerne Spenden entgegen.
April 2025
Baum im Heilkräutergarten „Hevrîn Xelef” gepflanzt
Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen von Flamingo e.V. haben wir im April im Rahmen der Kampagne „1 tree 4 Sinjar“ einen Baum im „Hevrîn Xelef“ Heilkräutergarten in Berlin gepflanzt. Der Baum erinnert an die ermordeten und noch vermissten Ezid:innen im Zuge des Genozids von 2014.
Der Heilkräutergarten ist ein Partnerinnenprojekt mit dem Frauendorf Jinwar in Nordsyrien (Rojava). Dort haben wurde das Projekt „Sîfa Jin“ aufgebaut, welches den Aufbau eines Gesundheitszentrums für geflüchtete Frauen und Kinder zum Ziel hat.
Hevrîn Xelef war Generalsekretärin der von einem basisdemokratischen Initiativprinzip geleiteten syrischen Zukunftspartei (Hizbul Suri Mustakbel) und Hoffnungsträgerin eines vielfältigen, demokratischen Syriens. Im Zuge der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien 2019 wurde sie am 12. Oktober 2019 auf der Autobahn M4 von türkeitreuen Milizen der Gruppe Ahrar al-Sharqiya auf brutalste Weise hingerichtet.
April 2025
Baum-Setzlinge in Hamburg
Am 4. April wurden in Hamburg im Rahmen der „1 Tree 4 Sinjar“-Kampagne Baum-Setzlinge an vier verschiedene Einrichtungen übergeben, die diese in ihren Außenanlagen in Erinnerung an die ermordeten aber auch die noch immer vermissten Ezid:innen pflanzen. Unter anderem dabei waren fux eG und der B-You Aktivplatz.

März 2025
Vorbereitung: Mohn-Samen im Millerntor Stadion
Am 3. Mai werden im Rahmen der Kooperation mit dem 1. FC St. Pauli bezüglich der „1 Tree 4 Sinjar“-Kampagne beim Heimspiel Mohnsamen verschenkt, um auf den Genozid an den Ezid:innen aufmerksam zu machen.
Der Neujahrsanfang der ezidischen Kultur liegt im April und dies ist auch die Zeit der Mohnblüte in der Region Shingal. Aktuell laufen die Vorbereitungen für diese tolle Schenk-Aktion.
Hier sind alle Termine sowie die Idee der Veranstaltungsreihe einsehbar.

Januar-April 2025
Weitere Schritte in der Digitalisierung
Als Women for Justice e.V. arbeiten wir weiterhin an der Digitalisierung unserer Wander-Ausstellung „ÜBERLeben“. Bisher wurden bereits alle Interviews als Audio-Aufnahmen von einer Vielzahl verschiedener Frauen eingesprochen.
In Kooperation mit einem ezidischen Folklore-Künstler wurde die Auswahl und Aufnahme einer angemessenen musikalischen Begleitung durchegführt. Hierzu hat ein Projekt unter dem Titel „Kultur verbindet – musikalische Geschichten“ stattgefunden, in dem Teilnehmende die Möglichkeit hatten, sich auf künstlerisch-kulturelle Weise mit dem Genozid-Feminizid auseinanderzusetzen und ihren Gefühlen hierin Ausdruck zu verleihen.
Auch die Nachbearbeitung und der Schnitt aller Aufnahmen ist fertig gestellt worden. Bis April wollen wir nun Ton und Bild zusammenfügen und die Digitalisierung der Ausstellung abschließen.

Januar-März 2025
Gespräche zur Situation der Ezid:innen in Syrien
In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir als Women for Justice e.V. diverse Gespräche mit politischen Akteur:innen und Botschaften zur aktuellen Situation der Ezid:innen in Syrien und im Irak geführt. Auch die Bedeutung der momentanen Ereignisse für die Region Shingal wurde gemeinsam analysiert. Unter anderem fand ein Austausch mit der Vereinigung der syrischen Eziden statt.

Ständige Aktivität
Aktuelle Planungen und Vorbereitungen in 2025
Regelmäßig tauschen sich die aktiven Mitglieder von Women for Justice e. V. gemeinsam aus, um die Planungen und Vorbereitungen für das laufende Jahr zu besprechen. In konzentrierter Atmosphäre werden dabei stets kreative neue Ideen gesponnen und bereits begonnene Planungen weitergeführt.
Voller Tatendrang und Motivation sind wir an unseren Planungen in 2025 und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit unseren vielfältigen Projekt-Partner:innen und all den Menschen, denen wir durch unsere Aktivitäten begegnen.
Ständige Aktivität
Treffen mit überlebenden Frauen
Wir verstehen Begegnungen mit weiblichen Überlebenden als Grundlage all unserer Arbeit. Wir haben weibliche Überlebende aus Shingal sowohl als Einzelpersonen als auch in Gruppen getroffen. Neben der sozialen Betreuung und Rechtsberatung versuchen wir, Methoden zu finden, die es den Überlebenden ermöglichen, ihre eigenen Entscheidungen im Leben hier in Deutschland zu treffen.